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  • AutorenbildFRANK MERKL

Wir sind ...

Aktualisiert: 5. Dez. 2019

Alles vom Papst bis zum Fisch.

Wenn die deutsche Nationalmannschaft als Sieger aus einem internationalen Wettkampf hervorgeht, kann jeder nachvollziehen, dass sich die Spieler als Weltmeister fühlen, und mehr oder weniger berechtigt sagen, „Wir sind Weltmeister“. Wenn eine große deutsche Tageszeitung das dann auf alle Deutschen überträgt … okay.


Einen ganzen Tacken merkwürdiger wurde das Prinzip dann mit der vorletzten Papstwahl. Als es hieß „Wir sind Papst“. Auch wenn ich das, unabhängig von einer grammatikalischen Ebene, fragwürdig finden mag … die sprachliche Freiheit darf sich die Zeitung mit vier Buchstaben ruhig nehmen. Is ja irgendwie auch nett. Nur wenn Unternehmen zusammen mit ihren Agenturen das dann ohne Hirn zum 100sten Mal übernehmen … brain dead.


Von Nordsee ist man ja einiges an Verblödung in der Werbung gewohnt. Mit dem neuen Claim allerdings hat man eine Dimension erreicht, die weit drüber ist. „Wir sind Fisch“ … das ist weder Fisch noch Fleisch, sondern einfach nur ein rechter Scheiß. Das „Wir-sind“-Prinzip ist durch, langweilig und dumm. Mit dem neuen Claim möchte man laut Nordsee „selbstbewusst an die fast 120-jährige Tradition des Unternehmens anknüpfen, die Konzentration auf Fisch und Seafood und auf die dazugehörige Kompetenz und Produktvielfalt.“


Wenn es bei einem Claim nicht zu mehr Kreativität und Grips reicht, empfehle ich, ihn besser ganz wegzulassen. Und gute Nacht, wenn man das auch noch als Positionierung der Marke versteht. Da stinkt der Fisch gewaltig vom Kopf.

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