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AutorenbildFRANK MERKL

Unternehmensgründung: Ich glaub, ich steh im Wald.


Junge Unternehmen sind meist wie junge Bäume: Sie wollen schnell wachsen. Sie müssen ans Licht kommen, um zu überleben. Um im Bild zu bleiben – ein Baum, der auch mal einen Sturm aushalten will, braucht aber feste Wurzeln. Und die sollten früh ausgeprägt werden – auch von frisch gegründeten Unternehmen.


Bei einer Gründung hat man viel um die Ohren. Das ganze Prozedere kostet viel Zeit und Ressourcen. Der Kopf ist voll und der Energiereserven aufgebraucht. Das Geschäftsmodel wurde natürlich schon vorher zig Mal durch- und überdacht. Vertraute, Freunde, Familie ... alle haben ihren Senf dazugegeben. Dann hat man das sauber in einen Businessplan geschrieben. Und irgendwann kommt der Tag: Hallo, World Wide Web. Es braucht eine Website. Es muss schnell gehen und kosten solle es meist auch nicht so viel. Das geplante Geld geht meistens für Webdesign und Programmierung drauf. Texte werden selbst gemacht. Steht eh schon alles im Businessplan.


Ungefähr an dieser Stelle komm ich dann oft ins Spiel. Weil man gemerkt hat, dass es doch nicht so "professionell" klingt oder schlicht, weil einem die Zeit fehlt. Und was stelle ich dann meist fest? Falls es eine vernünftige Positionierung gibt, wird sie nicht optimal kommuniziert. Die eigene Story wird als solche nicht erkannt und fällt hintern runter. Stattdessen hat man die Seite bereits mit irgendwelchem Marketing-Blabla gefüllt. Die potenzielle Kundschaft erfährt erstmal gaaanz viel: "Wird sind ... , wir können ..., wir haben ...". Kein Beinbruch an dieser Stelle. Das lässt sich ändern und das Wurzelwachstum noch wirkungsvoll anregen. Nur muss man dafür die eigene Betriebsblindheit überwinden und offen bleiben – für einen geübten Blick von außen. Diese Rolle erfordert schonungslose Härte, um unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Gleichzeitig aber auch ein großes Maß an Sensibilität. Denn es muss am Ende die Story, die Sprache, die Vision der Gründer*innen bleiben. Deshalb ist hier eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit entscheidend. Ich mag diese Rolle, weil beide Seiten voneinander profitieren können. Ich lerne etwas Neues über das jeweilige Geschäftsfeld und die Gründer*innen bekommen mein gesammeltes Wissen und die langjährige Erfahrung. Gemeinsam entsteht im Austausch dann etwas, dass einem jungen Unternehmen für den Start sicheren Halt bietet. Denn wer allein im Wald steht, sieht oft denselben nicht vor lauter Bäumen. Auch so ein Bild.



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