Controlling, Einkauf und die lustigen Werber.
Da prallen Welten aufeinander. In der einen Ecke: überbordende Kreativität, wilde Idee, fröhliches Chaos. In der anderen: Zahlen, Zahlen, Zahlen.
Soweit die Klischees. Realität ist aber doch, dass für viele Controller Werbung ein großes schwarzes Loch ist, in das unablässig Geld gepumpt wird. Und das, was an Zahlenmaterial dabei herauskommt, befriedigt den gemeinen Controller nicht die Bohne. Im Gegenteil, es erzeugt allenfalls Misstrauen. „Markenwert? Ist doch Werber-Voodoo, okultes Zeug, schlicht Quatsch.“ Oder:“ Diese Kampagne war doch nicht wirklich verantwortlich für den Erfolg im letzten Quartal … eher Zufall oder Glück“. Was man nicht zählen kann, zählt nicht. Fertig. Für den Einkauf ist vor allem wichtig: Ich hab die Stundensätze gedrückt. Dass Geld und Werbung zwei heikle Dinge sind, besonders wenn sie zusammenkommen, das wusste schon der alte Henry Ford. Doch was passiert, wenn die Budgets für Werbung und Marketing mehr und mehr von empiriebessenen Zahlenmenschen bewacht werden? Der Billigste macht das Rennen. Man drückt die Preise so, dass nur noch Stümper, Verzweifelte und Praktikanten davon bezahlt werden können. Gute Kampagnen werden mit dem Rotstift bis zur Unkenntlichkeit zusammengestrichen. Agenturen, die nicht jeden Scheiß für jeden Preis machen, geht langsam die Luft aus. Sie sterben und mit ihnen sterben auch die starken Marken. Und dann, erst dann werden die Zahlenmenschen erkennen, dass kein Geld mehr da ist, um ihr Gehalt zu zahlen.
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